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Die Jagd nach der Wahrheit - Druckversion

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Die Jagd nach der Wahrheit - Hana Choi - 16.09.2025

Die Jagd nach der WahrheitDr. Felix Marlowe und Hana Choi
Hana klammerte ihre Hände um den Block. Der Einband war längst abgenutzt, die Seiten von Knicken und Rissen durchzogen – ein stilles Zeugnis für die Monate, die sie bereits an dieser Sache gearbeitet hatte. Wie lange genau, wusste sie selbst nicht mehr. Doch am Ende führten alle Spuren immer wieder zu einem Namen: Dr. Felix Marlowe.

Immer wenn es um dieses geheimnisvolle Regierungsprojekt ging, fiel er. Ein Mann, der sich in der Welt der Forschung einen glänzenden Ruf erarbeitet hatte. Offiziell war er nur ein Wissenschaftler, der im Auftrag der Regierung publizierte. Doch Hana war sicher: Dahinter verbarg sich mehr.

Heute würde sie ihn endlich treffen. Hier, in diesem unscheinbaren Café, sollte er regelmäßig seinen Morgenkaffee trinken – eine Information, die sie mühsam über ihre Kontakte erfahren hatte. Sie selbst nippte an ihrem Becher, ohne die Tür auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Jeder Moment konnte der richtige sein. Warum dauerte es nur so lange?
Ihre Finger drückten fester auf den Block, während ihre Gedanken rasten. Die veröffentlichten Abhandlungen Marlowes waren zu makellos, zu… vollständig. Wie Puzzleteile, die immer genau dann auftauchten, wenn sie gebraucht wurden. Niemand forschte so gleichmäßig, so „glücklich“. Es musste einen verborgenen Faktor geben.

Sie schlug den Block auf, überflog ihre hastig hingekritzelten Notizen – genug Material, um sich Ärger mit der Regierung einzuhandeln, falls jemand sie in die Finger bekam. Hana wusste, dass die Hüter dieser Geheimnisse gnadenlos waren. Wer zu viel herausfand, verschwand schneller, als er „weg“ sagen konnte.
Und dann öffnete sich die Tür.



RE: Die Jagd nach der Wahrheit - Dr. Felix Marlowe - 20.09.2025

Die Jagd nach der WahrheitDr. Felix Marlowe und Hana Choi
Felix hatte sich seit Wochen auf diesen freien Tag gefreut. Die letzten Missionen waren anstrengend gewesen, und ein verlängertes Wochenende versprach endlich etwas Erholung. Urlaub war es nicht, doch wenigstens ein Moment, um Luft zu holen.

Sein erster Weg führte ihn in sein Lieblingscafé. Dort bestellte er sich wie immer einen starken, schwarzen Kaffee – genau richtig, um die Notizen der letzten Missionen zu sortieren. Sie waren nur für ihn selbst gedacht, halfen ihm jedoch, Gedanken zu ordnen und Entdeckungen festzuhalten, die vielleicht in den offiziellen Berichten untergegangen wären. Zu oft hatte er das Gefühl, dass noch Geheimnisse zwischen den Zeilen verborgen lagen.

Das Café war voll, die Lautstärke unangenehm. Eigentlich kein Ort, den er gern aufsuchte – doch es war der Ort, an dem er einst seine Frau kennengelernt hatte. Seine Ex-Frau. Die Erinnerung an diese Zeit war bittersüß. Damals hatten sie füreinander Verständnis gehabt, zumindest für das, was er ihr erzählen durfte. Für sie war er lediglich ein Regierungsforscher gewesen. Die Wahrheit – dass er auf fremde Welten reiste – durfte er nie mit ihr teilen. Und dieses Schweigen hatte schließlich zwischen ihnen gestanden.

Mit dem Kaffee in der Hand setzte er sich an seinen Stammplatz, öffnete den Laptop und legte sein Notizbuch auf den Tisch. Natürlich bestand die Gefahr, dass jemand einen Blick hineinwarf. Doch seine Geheimschrift war komplex, und niemand außer ihm – und seiner Assistentin – konnte sie entschlüsseln.