20.09.2025, 07:36 - Wörter:
Die Jagd nach der WahrheitDr. Felix Marlowe und Hana Choi
Felix hatte sich seit Wochen auf diesen freien Tag gefreut. Die letzten Missionen waren anstrengend gewesen, und ein verlängertes Wochenende versprach endlich etwas Erholung. Urlaub war es nicht, doch wenigstens ein Moment, um Luft zu holen.Sein erster Weg führte ihn in sein Lieblingscafé. Dort bestellte er sich wie immer einen starken, schwarzen Kaffee – genau richtig, um die Notizen der letzten Missionen zu sortieren. Sie waren nur für ihn selbst gedacht, halfen ihm jedoch, Gedanken zu ordnen und Entdeckungen festzuhalten, die vielleicht in den offiziellen Berichten untergegangen wären. Zu oft hatte er das Gefühl, dass noch Geheimnisse zwischen den Zeilen verborgen lagen.
Das Café war voll, die Lautstärke unangenehm. Eigentlich kein Ort, den er gern aufsuchte – doch es war der Ort, an dem er einst seine Frau kennengelernt hatte. Seine Ex-Frau. Die Erinnerung an diese Zeit war bittersüß. Damals hatten sie füreinander Verständnis gehabt, zumindest für das, was er ihr erzählen durfte. Für sie war er lediglich ein Regierungsforscher gewesen. Die Wahrheit – dass er auf fremde Welten reiste – durfte er nie mit ihr teilen. Und dieses Schweigen hatte schließlich zwischen ihnen gestanden.
Mit dem Kaffee in der Hand setzte er sich an seinen Stammplatz, öffnete den Laptop und legte sein Notizbuch auf den Tisch. Natürlich bestand die Gefahr, dass jemand einen Blick hineinwarf. Doch seine Geheimschrift war komplex, und niemand außer ihm – und seiner Assistentin – konnte sie entschlüsseln.
